Wie neue Forschung zu Wikimedia-Zielgruppen dabei helfen kann, Wissensgerechtigkeit zu erreichen

Im Dezember 2021 hat die Wikimedia Foundation die erste einer Serie von datenbasierten Studien veröffentlicht, die das Ausmaß von Vertrauen und Verständnis erkunden, das Menschen in verschiedenen Regionen in unsere Projekte und unsere Arbeit haben, wobei die Ansichten von in unseren Projekten unterrepräsentierten Gruppen untersucht werden. Die erste Studie konzentrierte sich auf die USA.

Heute haben wir Daten und Analysen zur Stimmung in den Communitys in Brasilien, Nigeria und Südafrika veröffentlicht. Daneben haben wir auch ein neues Tool zur Visualisierung der Daten eingeführt, das bessere Sichtbarkeit ermöglicht und die Anwendbarkeit dieser Studie auf unsere Arbeit im Bereich Wissensgerechtigkeit sowie die Ansprache der Öffentlichkeit erleichtert.

Der strategischen Ausrichtung der Wikimedia-Bewegung folgend, haben wir alle durch die Daten die Möglichkeit, Probleme mit Gerechtigkeit in unseren Projekten aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Dies baut auf den Bemühungen auf, die die Kommunikationsabteilung der Wikimedia Foundation in einzelnen Regionen unternimmt, um besser zu verstehen, wie Menschen unsere Projekte wahrnehmen und wie ihr Vertrauen darin und ihr Bewusstsein dafür aussieht. Auch die Initiative Open the Knowledge, die letztes Jahr ausgerufen wurde, um unsere Arbeit im Bereich Gerechtigkeit unter einem einheitlichen Thema zu versammeln und den gemeinsamen Anstrengungen so zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen, wird hierdurch unterstützt. Durch diese Einsichten können wir Wege einschlagen, um Ungerechtigkeiten überall in der Bewegung zu beseitigen und die Bedürfnisse und Vorlieben der Menschen zu berücksichtigen, die wir mit unserer Mission für freies Wissen erreichen möchten.

Beim Erheben dieser Daten wurden, je nach Länderzuschnitt, unterschiedliche Fragen gestellt und unterschiedliche Kontexte untersucht. Die Demografie in Bezug auf Gender, Ethnie, sexuelle Orientierung und Religion unterscheidet sich stark von Land zu Land; daher wurden Methoden und Fokus jeweils daran angepasst. Während die Daten schnappschussartig abbilden, was vielfältige Communitys über unsere Projekte und unsere Arbeit denken, müssen auch Überlegungen zu Alter, Einkommensniveau und Bevölkerungsgröße berücksichtigt werden, um Erkenntnisse aus der Studie zu gewinnen. Die Studie zu Südafrika muss zum Beispiel vor dem Hintergrund eines allgemein niedrigen Bewusstseins für Wikipedia im Land betrachtet werden.

Die Daten geben uns Einsichten, die wir in unserer Arbeit verwenden können. So ist es für schwarze Südafrikaner eine zentrale Hürde, dass in ihrer Wahrnehmung lokale Sprachen in Wikipedia unterrepräsentiert sind. Obwohl Igbo und kleinere Bevölkerungsgruppen in Nigeria sich auf Wikipedia nicht repräsentiert fühlen, benutzen sie sie doch häufig, wodurch mehr Möglichkeiten entstehen, um ihnen besser zu vermitteln, dass sie im Projekt vertreten sind. In Wikipedia präsent zu sein, ist für schwarze und asiatische Frauen sowie für LGBTQ+-Communitys am wichtigsten. Schwarze Frauen in Brasilien haben das Gefühl, dass es nicht genügend Artikel gibt, die ihre Bevölkerungsgruppe, ihre Religion und ihren kulturellen Hintergrund darstellen. Allerdings finden sie es auch sehr wahrscheinlich, dass sie Wikipedia in Zukunft verwenden, und sie haben grundsätzlich eine positive Meinung zur Plattform, wodurch Möglichkeiten für mehr Einbindung entstehen.

Wie auch schon mit den vorhergehenden Veröffentlichungen aus dieser Serie haben wir diese Erkenntnisse einer Gruppe von Wikimedia-Freiwilligen und -Organisator:innen  präsentiert, die auf Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion spezialisiert sind. Ihre Einschätzungen prägen dieses Projekt auch weiterhin und wir sind sehr dankbar dafür, dass sie diese Arbeit sowohl sichtbar als auch umsetzbar machen.

Feedback oder Fragen zu dieser Studie können auf der Diskussionsseite des Berichts hinterlassen werden. Bitte teile die Studie mit anderen und lass uns wissen, wie du sie auf deine Arbeit anwendest. Wir werden diese Serie fortsetzen, daher wird es noch weitere Studien zu weiteren Märkten geben. Updates wird es hier auf Diff geben.