Bergbau im Mittelalter?
Wenn wir im digitalen Zeitalter von Mining (deutsch: Bergbau) lesen oder hören, denken wir vielleicht an Data Mining oder Bitcoin Mining. Es gibt jedoch ein Wissen, das fehlt oder weniger beachtet wird, wenn wir über Mining sprechen, nämlich den mittelalterlichen Bergbau. Das mag daran liegen, dass das Wissen über den mittelalterlichen Bergbau im Internet noch immer nicht gut repräsentiert ist oder dass es nicht einfach ist, Informationen über den mittelalterlichen Bergbau im freien Wissenssystem zu finden.
In diesem Zusammenhang arbeitet die Universität Innsbruck an einem Projekt mit dem Namen “Text Mining Medieval Mining Texts“, bei dem das Institut für Sprachwissenschaft historische Bergbauquellen bearbeitet, die im Tiroler Landesarchiv in Innsbruck, Österreich aufbewahrt werden. Diese Quellen sind sehr wichtig für die Beschreibung des spätmittelalterlichen Bergbaus in den Bergregionen von Schwaz und Rattenberg in Tirol, Österreich.
Sie haben eine enorme Arbeit geleistet, um die Quellen zu bearbeiten. Erstens, indem sie Informationen über Personen (z. B. Name, Nachname, Titel, Beruf usw.), Orte (z. B. Land), Bergwerke (z. B. Namen und Kategorien), Daten (Tag, Monat, Jahr, datePhrase) und die Beziehungen zwischen ihnen identifiziert haben. Zweitens durch das Extrahieren und Repräsentieren von Annotationen. Und drittens durch die Beschreibung von Raum- und Zeitinformationen. Die daraus resultierenden Datensätze sind als Annotationen über zenodo.6276685 und als Wissensgraph unter https://disc-semantic.uibk.ac.at/ verfügbar.
Aber nicht nur das, sie arbeiten auch an der Integration von Quellen aus der prähistorischen Bergbauarchäologie, die sie als Wissensgraphen über https://disc-semantic.uibk.ac.at/repositories/History_of_Mining zugänglich gemacht haben, wo sie Bergbau, Technologietransfer und Handelsverbindungen in prähistorischer Zeit beschreiben. Nicht zuletzt haben sie hart daran gearbeitet, den AlpenWort-Korpus durch die Beschreibung von Orten, Personen und Erstbesteigungsereignissen semantisch anzureichern.
Und was jetzt?
Aus irgendeinem Grund habe ich (Elwin Huaman) Artikel über Wissensgraphen im alpinen Ökosystem gelesen und ich habe sie gefunden. Sie erstellten verschiedene Wissensgraphen, die es (meiner Meinung nach) verdienen, verbreitet und mit dem freien Wissensökosystem im Web verknüpft zu werden. Also nahm ich Kontakt zu ihnen auf und wir nahmen an einem Treffen zu gemeinsamen Interessen teil. Während des Treffens mit Andrea Mussmann, Elisabeth Gruber-Tokić, Gerhard Rampl, Gerald Hiebel und Milena Peralta, die an den oben genannten Projekten teilgenommen haben, zeigten sie ihr Interesse daran, ihre Wissensgraphen zu stärken. Zum Beispiel, indem sie auf Wikidata verlinken und von Wikidata verlinkt werden. Außerdem möchten sie ihren Wissensgraphen in einer benutzerfreundlicheren Oberfläche präsentieren und ihn (noch) zugänglicher für alle machen.
Was sind die Möglichkeiten?
Die Möglichkeiten, die ich in den Projekten und möglichen zukünftigen Kooperationen sehe, sind:
- Wikibase: Da sie ihr Wissen in einem Wiki präsentieren wollen, wäre wikibase.cloud die beste Wahl.
- Wikisource: Es gibt eine Menge historischer Ressourcen, die digitalisiert, semantisch kommentiert und online zugänglich gemacht wurden. Meiner Meinung nach könnten das wertvolle Quellen für die Wikisource Community sein.
- Wikidata: Bislang gibt es nur wenige Einträge zum mittelalterlichen Bergbau auf Wikidata, und ich denke, dass die oben erwähnten Wissensgraphen das freie Wissen von Wikidata unterstützen und bereichern können.
Der Grund für diesen Beitrag und meine Illusion ist, dass wir irgendwann alle Communities aus allen Themenbereichen mit dem Wikimedia-Ökosystem verbinden könnten. Du kannst dich mit ihnen in Verbindung setzen, wenn du ihnen helfen möchtest oder einfach nur wissen willst, wie sie vorankommen.
Tupananchiskama (Quechua)